
Lainey Feingold
Es gibt eine Reihe von Jurist:innen, die versuchen, ihren Beitrag zum Schutz und zur Unterstützung von behinderten Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu leisten. Doch Lainey Feingold ist ein Name, der besonders hervorsticht.
Seit über 25 Jahren widmet sich Lainey der Zugänglichkeit von Technologie und Informationen für blinde Menschen. Sie war eine der ersten Fachpersonen in den USA, die an rechtlichen Vereinbarungen zu sprechenden Geldautomaten und barrierefreiem Internet gearbeitet hat.
Ihr Ziel war es stets, Menschen mit Behinderung, Unternehmen und Regierungen zusammenzubringen, um Technologie für alle zugänglicher zu machen.
Lainey ist zudem Autorin des Buches „Structured Negotiation: A Winning Alternative to Lawsuits“ (Strukturierte Verhandlungen: Eine erfolgreiche Alternative zu Klagen). Das Buch enthält Geschichten aus jahrelanger Zusammenarbeit mit großen öffentlichen und privaten Organisationen in den USA zur Entwicklung barrierefreier Technologien.
Im Jahr 2021 wurde die zweite Auflage des Buches veröffentlicht, mit neuen Vorworten von Haben Girma (Anwältin für Behindertengerechtigkeit und Menschenrechte sowie Autorin) und Susana Sucunza, Kooperationsanwältin und Präsidentin des Collaborative Law Association im spanischen Baskenland.
Das Buch richtet sich nicht nur an Jurist:innen – es vermittelt auch effektive Methoden zur Streitbeilegung, ganz ohne Gerichtsverfahren. Das hilft, Konflikte zu reduzieren und Kosten zu sparen.
Zu ihrer Karriere
Nach ihrem Jurastudium im Jahr 1981 arbeitete Lainey für das California Public Employment Relations Board (PERB), eine private Gewerkschaftskanzlei sowie eine Kanzlei für Bürgerrechte.
Ihre Karriere als Anwältin für Behindertenrechte begann sie im Jahr 1992. Vier Jahre lang war sie Leitende Prozessanwältin beim Disability Rights Education & Defense Fund (DREDF) in Berkeley, Kalifornien.
1996 eröffnete sie ihre eigene Kanzlei: The Law Office of Lainey Feingold.
Obwohl sich der Großteil ihrer Arbeit auf die Belange von blinden Menschen konzentriert, hat Lainey auch zahlreiche Fälle aus der allgemeinen Behindertenrechtsbewegung betreut. Zwei ihrer bedeutendsten bundesweiten Sammelklagen richteten sich gegen Shell und Chevron.
Lainey ist außerdem Gründungsmitglied der Disability Rights Bar Association (DRBA) – einer landesweiten Organisation für Anwält:innen im Bereich Behindertenrechte.
Die digitale Welt zugänglicher machen
Lainey hat in den letzten 25 Jahren Enormes erreicht und das Leben vieler Menschen mit Behinderung nachhaltig verbessert.
Neben der Verhandlung des ersten US-amerikanischen Web-Barrierefreiheitsvertrags im Jahr 2000 entwickelte sie auch die Methode der Strukturierten Verhandlung (Structured Negotiation), mit der sie große Bekanntheit erlangte. Dieses Modell der Streitbeilegung und Zusammenarbeit zielt darauf ab, nachhaltigen Wandel zu schaffen, Beziehungen zu stärken und Barrierefreiheit langfristig zu fördern.
Wenn Lainey nicht gerade an einem Fall arbeitet, hält sie Vorträge und Schulungen auf internationalen Konferenzen und Veranstaltungen. Sie ist zudem Beraterin für Barrierefreiheit bei Disability:IN.
Als Anerkennung ihrer Arbeit wurde Lainey von der American Bar Association als „Legal Rebel“ ausgezeichnet – eine Gruppe von Innovator:innen, die die Anwaltsbranche neu gestalten.
Sie erhielt außerdem den renommierten California Lawyer Attorney of the Year (CLAY) Award – in den Jahren 2000 und 2014.
Die Arbeit, die Lainey bisher geleistet hat, wird noch über Generationen hinweg in Erinnerung bleiben.